Die Corona-Krise stellt alles auf den Kopf, mit neuen Anforderungen, Belastungen und Unsicherheiten für beinahe jeden. Lockdown, Abstand halten, keine persönlichen Kontakte. So haben viele Organisationen, Einrichtungen und Unternehmen auch direkt Ihre Coaching-Termine und Supervisionen abgesagt. Eine Krise ohne Krisenbegleitung – gerade dann, wenn diese doch am nötigsten wäre.
So bedrohlich und tragisch die Corona-Krise ist, eine direkte Folge davon ist positiv zu werten. Veränderungsprozesse, die sonst undenkbar schienen oder viele Jahre gebraucht hätten, wurden plötzlich innerhalb kurzer Zeit möglich und realisiert. Das Arbeiten von zuhause oder das Besuchen von Online-Kursen beispielsweise.
So etabliert sich zur Zeit das „virtuelle“ oder Online-Coaching als ein Instrument, das vorher sehr skeptisch (auch von mir!) gesehen wurde.
„Seine Klienten muß man doch spüren“ oder „Coaching geht nur im persönlichen Gespräch, das geht nicht am Laptop.“ So oder so ähnlich viel das Urteil vieler Coaches aus.
Aus meiner Sicht sehen wir aktuell eine fast revolutionäre Entwicklung im Coaching und ich gehe fest davon aus, dass sich virtuelle Formate auch nach Corona fest etabliert haben werden. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich treffe meine Klienten auch lieber persönlich und so manches Thema ist von Angesicht zu Angesicht wirklich besser zu bearbeiten. Eventuell kann man das Online-Coaching als Ergänzung zu den „normalen“ Sitzungen sehen.
Für mich steht fest, dass ich künftig meine Seminare, Coachings und Fortbildungen online und offline durchführen werde. Denn bisher wird das Angebot von meinen Klienten sehr gut angenommen und die Rückmeldungen sind sehr positiv.
Eine agile Welt fordert agile Methoden und Lösungen.
Gute Gründe, warum ein Online-Coaching-Angebot sinnvoll ist:
- Man spart sich die Anfahrtszeit. Das ermöglicht zudem den Termin auch mal „zwischendurch“ durchführen zu können.
- Als Klient bin ich nicht mehr an einen Coach in der Nähe gebunden, sondern kann mir einen Coach suchen, der zur mit passt. Wo auch immer dieser sein mag.
- Es muß nicht immer entweder oder sein. Die Kombinierbarkeit von Online- und vor-Ort-Angeboten, kann ganz neue Formen der Bearbeitung schaffen. So lässt sich online viel Vorarbeit leisten, welche dann durch praktische Sitzungen live und in Farbe vollendet wird. Oder umgekehrt – je nach Fragestellung kann es ebenso wirkungsvoll sein das vorgeschaltete Life-Treffen mit anschließender Online-Beratung weiterzuführen.
- Die Hemmschwelle ist niedriger. Das kann besonders bei sensiblen Themen hilfreich sein. Es ist zudem weitaus einfacher für manche Klienten eine Beratung oder ein Coaching im gewohnten Arbeits- oder Lebensumfeld wahrzunehmen.
- Für das Online-Coaching benötigt man nur eine Internetverbindung und Laptop, PC oder Tablet. Mit den speziellen Meeting-Plattformen wie Zoom oder MS Teams kann in einem virtuellen und zugleich geschützten Raum gearbeitet werden. Dabei stehen verschiedene Formate, Tools, Audio- und Videofunktionen zur Verfügung.
- Das Einzel- zum Gruppencoaching machen. Das Online-Coaching macht es noch einfacher, Menschen zu erleben, die mit den gleichen Fragestellungen und Problemen zu kämpfen haben.
Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Kommt ein Online-Coaching in Frage oder sehen Sie es eher als kurzfristige Modeerscheinung. Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.
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